Nicht brav, sondern echt
– über Schamgefühle, Sexualität und den Mut, Frau zu sein.
In meinem Workshop möchte ich anhand meiner eigenen Biografie das Thema Scham aufgreifen und gemeinsam mit den Teilnehmerinnen erkunden. Wir beginnen mit der Frage „Was ist Scham“, um uns dann mit den gesellschaftlichen und christlichen Konditionierungen von Weiblichkeit auseinanderzusetzen. Im Austausch und in Kleingruppen beleuchten wir die Verbindung zwischen Sexualität und Scham sowie die Tabus und Sprachlosigkeit, die oft damit verbunden sind. Zum Abschluss widmen wir uns Ressourcen und Empowerment: Was hilft gegen Scham? Wir finden Wege durch Sprache, Austausch und Humor und schließen den Workshop mit einer Selbsterfahrung ab.
Das Thema Scham begleitet mich mein Leben lang – als Frau, mit meiner kirchlichen und kulturellen Prägung, und als jemand, die in jungen Jahren aus Russland nach Deutschland kam. Erfahrungen von Anderssein und dem Wunsch, dazuzugehören, haben mich geprägt. In den letzten Jahren habe ich viel darüber reflektiert, gelesen und mich im Austausch mit anderen Frauen intensiver damit beschäftigt. So ist die Idee für diesen Workshop entstanden. Auch das Thema Sexualität ist für mich eng mit Scham verbunden. Gerade durch meine kirchliche und kulturelle Prägung war Sexualität lange etwas, das eher mit Schweigen und Unsicherheit behaftet war. Ich habe mich gefragt: Welche Spuren hat diese Prägung hinterlassen – und wie beeinflusst sie meine eigene Sexualität bis heute?
Referentin:
Ich heiße Katarina Neuwald und bin 40 Jahre alt. Ich habe Theologie und Erziehungswissenschaften studiert, arbeite heute als Grundschullehrerin und bin zudem systemische Beraterin. Ich bin verheiratetet und Mutter von drei Kindern (17, 14 und 5 Jahre alt). Das Thema Sexualität beschäftigt mich seit einigen Jahren intensiv – fachlich wie persönlich. Außerdem engagiere ich mich ehrenamtlich beim Verein SOLWODI, der sich für Frauen in Not einsetzt.